Im Alter von sechs Jahren ging es für Willerscheidt, der gebürtig aus Heiligenhaus kommt, nach Rorup und dann auch in den Sportverein. Bereits als Kicker in der C-Jugend hat er die Jungs in der E-Jugend trainiert. Mit einigen von ihnen hat er später bei den Senioren zusammengespielt - dabei stand er selber immer im Tor. Für ihn sei es eine super Kindheit gewesen, im Grünen mit einem Bolzplatz in der Nähe. An sein allererstes Spiel kann sich Engelbert Willerscheidt noch gut erinnern: "Das war ein zehn-Minuten-Einsatz in der E-Jugend gegen DJK Dülmen. Ich hatte nicht einmal Trainingsklamotten. Da haben mir die Kollegen ausgeholfen." Jetzt spielt Willerscheidt selber zwar nicht mehr, trainiert aber dafür mit großem Ehrgeiz die Jugend. "Fairness und Anstand sind das Allerwichtigste im Sport. Das sollte man als Trainer versuchen zu entwickeln", betont der Coach. Derzeit stellt Rorup sieben Mannschaften im Nachwuchsbereich. "Ich glaube, dass wir viele gute Spieler haben, sodass wir als Verein bestehen bleiben", ist er mit Blick auf die Fusionierung anderer Vereine zuversichtlich. "Die Jungs müssen Spaß haben", so Willerscheidt, der seit vier Jahren B-Jugendtrainer ist. Vorher waren es viele andere Teams im Roruper Nachwuchs, für die er an der Linie stand. Auch die Mädchen hat er trainiert. Darunter waren auch seine beiden Töchter Sina und Nadine. Sein Sohn Tim, der bis zur D-Jugend unter seinem Vater gespielt hat, ist mittlerweile bis in die erste Mannschaft aufgestiegen. Wenn Engelbert Willerscheidt nicht am Platz ist und sich um seine Spieler oder den Rasen kümmert, geht er gerne joggen. "Zweimal bin ich den Halbmarathon gelaufen", berichtet er. Beim Roruper Abendlauf geht der Sportler regelmäßig über die zehn Kilometer an den Start - eine gute Abwechslung zu seiner Arbeit als Angestellter bei der LVM. Dort kümmert er sich um die KfZ-Schadenregulierung. Das Ehrenamt in Rorup ist für ihn selbstverständlich. "Ich habe viel vom Verein bekommen, und gebe mit meinem Ehrenamt gerne etwas zurück. Ich mache es einfach gerne." Zu der ehrenamtlichen Tätigkeit als Trainer kommt die Aufgabe des Platzwartes. Als Willerscheidt die übernahm, war er gerade einmal 16 Jahre alt. So sorgt er sonntagmorgens dafür, dass der Platz abgekreidet wird und die Netze am Tor befestigt werden. Zudem kümmert sich der 53-Jährige um die Spielerkabinen. Engelbert Willerscheidt macht keine halben Sachen. Er ist mit Eifer dabei. "Du kannst Erfolg im Fußball nicht auf Jahre bunkern, sondern musst immer darauf hinarbeiten." Auch seinen Spielern gibt er vieles mit auf den Weg - schließlich ist er nicht nur Trainer, sondern zugleich auch ein Vorbild. "Jeder in der Mannschaft ist wichtig - hat aber auch seine Pflichten. Das kann man im Mannschaftssport gut vermitteln", berichtet Willerscheidt, dem es wichtig ist, dass man immer seine Linie beibehält. In seinen Unterlagen befindet sich auch Engelbert Willerscheidts Lieblingsfoto von der Meisterschaft im Jahr 1991. DZ-Foto: Kübber