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Donnerstag, 10. Oktober 2013permalink

 

 

 

SL-Interview mit Martin Schulze Bremer, 1. Vorsitzender des ZRuFV Coesfeld/Lette

 

Coesfeld. Die Turniersaison für die „großen“ Reiter ist gerade beendet, jetzt können auch die Kleinen richtig durchstarten: Am 12. und 13. Oktober findet in Flamschen das Jugend-Hallen-WBO-Turnier statt. Gerade für Martin Schulze Bremer, 1. Vorsitzender des ZRuFV Coesfeld/Lette, hat damit die stressige Zeit der Vorbereitung und Planung begonnen. Aber wann ist es nicht stressig als Vorsitzender eines über 500 Mitglieder großen Reitvereins …? In jedem Fall nahm sich der 33-jährige Landwirt reichlich Zeit, um mit Streiflichter-Redakteur Raphael Haag über seine reitbegeisterte Familie, die Höhepunkte der Reitsaison 2013, anstehende Veranstaltungen und auch über die aktuelle Trainersituation im Verein zu sprechen. Denn im Trainingsbereich gibt es ab sofort Veränderungen.

Was waren Ihre persönlichen Highlights in der vergangenen Saison?

Martin Schulze Bremer: Sicherlich gehörte da die Ausrichtung einer Qualifikation zum Bundeschampionat im Mai dazu – innerhalb der „Coesfelder Reitertage“. Wir hatten da circa 1 500 Starts und über die Tage verteilt über 4 000 Besucher. Auch Reitgrößen wie Vize-Olympiasiegerin Helen Langehaneberg durften wir bei uns begrüßen – und selbst solche Stars haben die Qualität unserer Reitanlage gelobt, ganz besonders unseren Boden. Weitere Highlights waren die Neujahrsveranstaltung mit einem tollen Showprogramm rund ums Pferd und für uns als Verein auch der „Flamschener Sommer“. Kinder und Jugendliche konnten während der Sommerferien drei Tage bei uns im Pferdesportzentrum verbringen. Beim gemeinsamen Basteln, Reiten oder auch auf der Hüpfburg hatten die Kinder viel Spaß. Wir haben so viel positive Resonanz bekommen, dass die Aktion jetzt erstmals auch in den Herbstferien stattfindet.

Wie fällt ihr Fazit aus, was die sportlichen Leistungen der Turnierreiter aus dem eigenen Verein betrifft?

Schulze Bremer: Gut. Sehr positiv. Unsere Reiter waren in den Ergebnislisten immer wieder mit vorderen Platzierungen vertreten – sowohl im Springen als auch in der Dressur.

Was genau unterscheidet das nun anstehende Hallen-WBO-Turnier von anderen Reitturnieren?

Schulze Bremer:  Hier geben wir den jungen, eher unerfahrenen Reitern die Möglichkeit, erste Turnierluft zu schuppern. Vom Führzügelwettbewerb bis zu Prüfungen der Klasse L kann sich die Jugend hier messen. Eine Besonderheit ist, dass Seriensieger hier in der nächsthöheren Klasse antreten müssen. So erhält jeder Starter eine faire Chance. Bis jetzt haben wir 250 Nennungen, auch aus Vereinen außerhalb von Coesfeld, speziell aus unserem Kreis.

Wie viele Helfer sind bei solchen Events im Einsatz?

Schulze Bremer: Wir versuchen natürlich immer, jedes aktive Mitglied zur Mithilfe zu motivieren. Alle können natürlich nicht, aber 60, 70 Helfer sind es bestimmt. Einige wenige allein könnten so etwas nicht stemmen. Die Organisation ist immer ein Gesamtkunstwerk, bei dem viele aus dem Verein mithelfen, ob bei Parcoursdiensten oder in der Bewirtung. Wir können froh sein, so viele fleißige Helfer zu haben.

In Sachen Nachwuchsarbeit tut sich in diesem Jahr auch einiges. Es gibt einen neuen Jugendvorstand …

Schulze Bremer: Der neue Jugendvorstand unter der Leitung von Miriam Weßeling, Annette Mikulski und Luzie Große-Lembeck setzt einen neuen Schwerpunkt auch auf außersportliche Unternehmungen. Das ist auch wichtig. Zum Beispiel sind ein Ausflug in den Zoo und eine Rafting-Tour geplant. Die Kinder haben so die Möglichkeit, sich gegenseitig besser kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Außerdem führen wir die Kinder früh an das Reiten heran. Im Rahmen der Aktion „Ponyzwergenclub“ mit der Reitpädagogin Marion Brüning kommen einmal wöchentlich Kindergartenkinder aus der Anna-Katharina-Gemeinde zu uns auf die Anlage. Spielerisch wecken wir dort das Vertrauen zum Pferd und hoffen dabei natürlich auch auf neue Vereinsmitglieder.

Wie war das bei Ihnen? Wann haben Sie ihre Begeisterung für den Pferdesport entdeckt?

Schulze Bremer: Als ich sechs Jahre alt war, hat mein Vater für den Hof ein Pferd gekauft. Da war mein Interesse geweckt. Während meine Brüder sich nur kurz mit dem Pferd beschäftigt haben, reite ich bis heute. Mein Herz vor allem an der Vielseitigkeit.

Teilen Ihre eigenen Kinder das gleiche Hobby?

Schulze Bremer: Ja, die ganze Familie. Sowohl meine Frau Claudia als auch unsere Töchter Laura und Anna sind Reiterinnen. Aber Laura und Anna sind in Führzügelwettbewerben regelmäßig ganz oben mit dabei und wagen sich nun sogar an die ersten Reiterwettbewerbe heran. 

Wenn die ganze Familie aktiv ist: Was zeichnet den ZRuFV Coesfeld/Lette aus Ihrer Sicht besonders aus?

Schulze Bremer: Ich fühle mich einfach wohl hier auf der Anlage. Zum einen haben wir optimale Trainingsbedingungen. Wir haben mehrere Hallen und Außenplätze von sehr guter Qualität. Die Anlage ist gut erreichbar und wir bieten ein großes Veranstaltungspaket. Zum anderen treffe ich hier auf viele nette Leute. Ich genieße das, sei es ein Zusammentreffen im Casino bei Kaffee und Kuchen oder ein gutes Gespräch auf der Stallgasse.

„Reiter sind Streiter“ – hier in Coesfeld und Lette nicht?

Schulze Bremer: (lacht) Das Motto passt doch überall ein bisschen. Aber auch wenn es mal kleinere Reibereien gibt – insgesamt bemühen wir uns alle um ein harmonisches Miteinander, auch zwischen den Abteilungen. Zum Beispiel haben Reiter und Fahrer in gemeinsamer, ehrenamtlicher Arbeit einen neuen Fahrplatz gebaut. Der Wassergraben wird nun auch gemeinsam genutzt. Bei unseren Ausritten sind neben den Spring- und Dressurreitern auch Kutschfahrer gerne gesehen. Die gemeinsame Richtung stimmt!

Zum Schluss: Der ZRuFV Coesfeld/Lette hat gerade die Trennung von Vereinsreitlehrerin Claudia Graff bekannt gegeben. Wie wird das Training nun ablaufen?

Schulze Bremer: Wir streben ein neues Konzept an. Wahrscheinlich ist, dass es in Zukunft keinen Haupt-Vereinsreitlehrer mehr geben wird, sondern mehrere private Trainer, wie sie jetzt schon vielfach hier in Anspruch genommen werden. Jeder kann sich seinen Trainer aussuchen. Die Gesamtkooridnation des Trainingsbetriebs übernimmt Sportwartin Annely Mönsters.

Kuscheln mit dem Vorsitzenden: Martin Schulze Bremer und „Nightpearl“, das Pony seiner ebenfalls reitbegeisterten Tochter Laura.

Quelle:
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