Das Smartphone zücken, die Wunschfahrt buchen, das Auto per Handy-Funktion aufschließen und schon kann die Spritztour losgehen. Das Roruper Dorfauto steht in den Startlöchern: Ab dem 17. August können alle Interessierten das Elektro-Fahrzeug in Form eines Carsharing-Modells für Fahrten jeglicher Art buchen. Möglich wurde dies durch eine Initiative des Fördervereins der Mariengrundschule, Autohaus Wilstacke & Growe sowie des CDU-Ortsverbands Rorup.
Bereits Mitte 2019 wurde in Rorup die Idee geboren, ein elektrisch angetriebenes Dorf-Auto anzubieten. Dr. Elmar Brügging vom Förderverein der Mariengrundschule schmiedete zusammen mit Paul Pankoke vom CDU-Ortsverband Rorup die ersten Pläne. Ein Projekt, welches den Geist der Zeit trifft, denn das Interesse an Elektromobilität ist aktuell groß. Auch die Vorteile eines Dorf-Autos sind zahlreich: So setzt das Auto nicht nur ein wichtiges Zeichen für die Elektromobilität und ökologische Zukunft, sondern bietet vielen Rorupern auch eine gesteigerte Flexibilität.
„Sei es für junge Erwachsene mit neuem Führerschein, die noch kein Auto besitzen oder für Familien, die nun auch ohne Zweitwagen Besorgungen machen können – das Dorf-Auto bietet ihnen ein Stück Freiheit“, freut sich Dr. Elmar Brügging vom Förderverein. Vom 17. August bis zum 1. Oktober kann das Auto gratis ausprobiert werden. Anschließend gelten folgende Tarife: Für eine Stunde 4 Euro, für einen halben Tag 15 Euro und für einen ganzen Tag 25 Euro. Günstige Konditionen, die aufgrund eines Sponsorings der Volksbank Rorup und der LVM zustande kommt. Das Auto – ein Seat Mii electric – wird von Wilstacke und Growe gestellt.
Vorerst ist eine Laufzeit für zwei Jahre geplant, bei vorhandenem Bedarf kann es eine Verlängerung geben. „Wir möchten, dass die Menschen erst einmal die Scheu vor Elektrofahrzeugen verlieren und möglichst viele in der Anfangszeit das Auto austesten und feststellen, wie praktisch es sein kann“, beschreibt Paul Pankoke von der CDU Rorup das Anliegen. Übrigens: Den Vereinen steht das E-Dorf-Auto kostenlos für Vereinsfahrten zur Verfügung. So werden das Gemeinschaftsgefühl und die ehrenamtlichen Tätigkeiten in Rorup weiter gestärkt.
E-Auto fährt bis zu 260 Kilometer
Bis zu 260 Kilometer kann das Auto in Normalfahrmodus fahren bis es wieder aufgeladen werden muss – im Stadtverkehr sogar noch etwas mehr. Für eine vollständige Aufladung müssen dann circa vier Stunden einkalkuliert werden. „Oft reichen für kleinere Besorgungen allerdings auch 80 Prozent“, erläutert Pankoke. „Praktischerweise ist der Akku-Stand auch über die App erkennbar. So weiß man vorher genau, wie weit das Auto noch fahren kann.“ Genutzt wird ein Online-Buchungssystem über die MOQO-App. Dabei erfolgt zunächst eine Registrierung. Für die Freischaltung des Führerscheins ist ein Besuch bei Wilstacke und Growe von Nöten. Anschließend kann das Fahrzeug einfach und bequem zur gewünschten Zeit gebucht werden – solange keine andere Reservierung für das Zeitfenster besteht. Möglich ist außerdem eine kontaktfreie Übergabe, denn per App lässt sich das Auto aufschließen, die eigentlichen Schlüssel sind dann im Fahrzeug selbst hinterlegt. Die An- und Abfahrt erfolgt jeweils von Wilstacke und Growe, Haupstraße 3 in Rorup.
Eine kleine Einschränkung gilt für die Anfangszeit: An Wochenenden und außerhalb der Autohaus-Geschäftszeiten kann das Dorfauto noch nicht gebucht werden. „Der Grund dafür ist, dass wir zur Zeit nur im Inneren eine Aufladesäule für das Auto haben. Geplant ist aber, möglichst bald auch außen eine solche Säule anzubieten, damit die Übergaben noch unabhängiger erfolgen können“, erklärt Manuel Growe. Geplant ist eine Vorstellung des Autos mit geladenen Gästen am 16. August ab 10.30 Uhr bei Wilstacke & Growe. Aufgrund der Corona-Bestimmungen kann nur eine kleine Feier stattfinden, die anschließend auf Youtube veröffentlicht wird. Gebucht werden kann das E-Dorf-Auto dann ab dem 17. August.