„Seit 1960 trafen sich 15 Landwirte aus Rorup zum Frühschoppen“, berichtete Ernst Letterhaus am Sonntag im Alten Gasthaus. „Die Idee war nach dem Hochamt auf dem Kirchplatz geboren worden, als einige junge Landwirte von ihrem ,Fremdlehrjahr‘ zurückkehrten und von ihren Erfahrungen berichteten. Nach einigen Umzügen des Stammtisches im Laufe der vergangenen fünfzig Jahre landeten wir, so um 1980, hier im ,Alten Gasthaus‘. Da wir uns in einem separaten Raum zusammenfanden, bekam dieser Raum von der Dorfbevölkerung die besagten Spitznahmen. Somit findet eine lange Tradition am kommenden 1. Dezember ihr vorläufiges Ende“, erzählte am Sonntag Ernst Letterhaus.
Viel haben die Landwirte zusammen erlebt – sei es die Geburt ihrer Kinder, die beim Frühschoppen ausgiebig begossen wurden. Manche Anekdote aus den vergangenen 50 Jahren wurde bei der Stammtisch-Zusammenkunf am Sonntag wieder in den Focus der Erzählungen gerückt.
Aber auch traurige Momente wie die Verabschiedung der verstorbenen Hubert Schulze Bremer und Bernhard Bonekamp.
Unter den verbleibenden Stammtischlern sind auch die Gründungsmitglieder Walter Bünker, Ludger Reckmann, Bernhard Bünker und Felix Uckelmann noch mit von der Partie.
„Ab dem 1. Dezember haben wir in Rorup kein Gasthaus mehr. Daher werden wir unseren Stammtisch im Bürgerhaus fortführen – natürlich in der Hoffnung, dass sich in unserem schönen Rorup wieder ein Gastwirt niederlässt, der die ,1000-Morgen-Kammer‘ neu eröffnet“, sagte Walter Bünker.
Zum ersten Mal – nach sage und schreibe 50 Jahren – war es am Sonntag den Ehefrauen der Stammtischler übrigens vergönnt, am Stammtisch im „Alten Gasthaus“ teilzunehmen – und damit am letzten Stammtisch dort.
Foto: Trafen sich Sonntag zum letzten Mal im „Werk I“: Der Stammtisch mit (von links) Ernst Letterhaus, Ludger Reckmann, Alfons Bücker, Ludwig Lesting, Felix Uckelmann, Alfred Letterhaus, Ludwig Bölling, Bernhard Bünker, Ludger Rüskamp, Bruno Langener, Walter Bünker, Ludger Fallbrügge und Otto Schulze Mönking.