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Mittwoch, 23. Januar 2019permalink

Von Reimund Menninghaus

Heute vor 24 Jahren und 11 Monaten schlug das Herz des Heimatvereins Rorup zum ersten Mal: Am 23. Februar 1994 kamen in der Gaststätte „Zum Waldschlößchen“ von Cilly Mevenkamp 15 Frauen und Männer zusammen, um den „Initiativkreis Heimatverein Rorup“ zu gründen. Gründungsversammlung mit 114 Teilnehmenden war dann am 4. März 1994 in der Gaststätte Maas. Und die erste Mitgliederversammlung, bei der sich der Verein eine Satzung gab und einen Vorstand wählte, erfolgte am 21. Oktober 1994. Ein Verein begann zu laufen, der heute aus dem gesellschaftlichen Leben Rorups kaum mehr wegzudenken ist. Mit seinen hunderten Mitgliedern zählt er zu den größten Heimatvereinen beim Westfälischen Heimatbund.

„Wir hatten manchmal im Vorstand zugegebenermaßen ganz schön Auseinandersetzungen – wir haben uns gefetzt um die Sache. Wir waren schließlich unterschiedliche Charaktere. Ernst hatte aber immer Kompromissvorschläge und alle zusammengehalten“, erinnert sich Richard Brügging, der damals Hauptideengeber für den Heimatverein gewesen war.

 

„Für den Verein hätte ich
mein letztes Hemd gegeben“

 

Von der Vereinsgründung bis zum Jahr 2013 war er stellvertretender Vorsitzender; als Ernst Letterhaus, der seit Gründung des Vereins Vorsitzender war, sich bei der Mitgliederversammlung 2013 aus gesundheitlichen Gründen nach rund 20 Jahren nicht mehr für eine Wiederwahl zu Verfügung stellte, sprang Richard Brügging ein, obwohl er eigentlich nie Erster Vorsitzender sein wollte. „Mit Ernst hatten wir einfach den besten Außenminister“, so Richard Brügging mit Blick auf Ernst Letterhaus. Der nickt: „Ja, für den Heimatverein hätte ich tatsächlich mein letztes Hemd gegeben“, so der heute 77-Jährige im Streiflichter-Gespräch.

Ebenfalls seit der ersten Stunde mit im Vorstand: Bernhard Krümpel – erst als Beisitzer, inzwischen seit Oktober 2016 als Vorsitzender. Und gleichermaßen ein Urgestein im Vorstand: Ulrich Artmann, von Anfang an Geschäftsführer des Vereins.

Worum es den Gründern des Heimatvereins ging? Um Heimatpflege und Heimatkunde. „Er soll dabei Überliefertes und Neues sinnvoll verbinden, pflegen und weiter entwickeln, damit die Kenntnis der Heimat, Verbundenheit mit ihr und Verantwortung für sie in der gesamten Bevölkerung und allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden“, heißt es in der Vereinssatzung.

 

Bald nach Gründung

mehrere Terminformate

 

Diese Ziele füllte der Verein schnell mit Leben, um das Dorfgeschehen zu bereichern. So organisierte der Verein das 950-jährige Jubiläum Rorup im Jahr 2000, und so wurden bald Lesungsabende eingeführt – etwa mit Manfred Sestendrup aus Dülmen und den Brüdern Vasthoff aus Billerbeck. Und bald gab es die Veranstaltungen „Gang in den Abend“, die für die Teilnehmenden interessant waren – nicht zuletzt wegen mancher Ziele, die sonst nicht zugänglich sind. „Wo immer wir angefragt haben – nie bekamen wir eine Absage“, erinnert sich Ernst Letterhaus. Tradition sind auch die Winterwanderungen.

Es wurden Ausflugsfahrten unternommen – mitunter mit zwei Bussen. So etwa nach Bremerhaven zum Auswandererhaus, mal zum Textilmuseum in Bocholt, mal ins Freilichtmuseum. Auch die besinnlichen Abende samstags vorm vierten Advent waren gut besucht. Das Gleiche gilt für die Mitgliederversammlungen, bei denen Grünkohl gereicht wird.

1994 bereits errichtete der Heimatverein – zusammen mit den anderen Vereinen aus Rorup – vier Ortseingangstafeln, außerdem fanden Ausstellungen statt – mal eine zum Thema Weißstickerei (1996), mal eine Fotoausstellung („Rorup – einst und jetzt“; 1998), die wegen großer Nachfrage von einem Wochenende auf eine ganze Woche ausgedehnt wurde. 2001 gab es eine Krippenausstellung, 2007 eine zum Thema „Geschenke zur Kommunion und Konfirmation“.

Seit gut 20 Jahren hat der Verein zudem die Patenschaft über die Streuobstwiese unweit des Wohngebiets „Rote Erde“ und dort neben einer Sitzgruppe und einem „Bienenhotel“ einen Brunnen errichtet. Ebenfalls in Patenschaft des Heimatvereins: Die 2007 vom Heimatverein errichtete Aussichtskanzel auf dem Weitberg. 2015 stellte der Verein in der Empter Mark eine Sitzgruppe auf, 2016 unweit eine Schautafel.

 

Seit 2003 Bewirtschaftung
des Bürgerhauses

 

Seit 2003 bewirtschaftet der Heimatverein das Bürgerhaus mit dem Bürgersaal, den der Verein, aber auch sonst verschiedenste Personen nutzen. So finden dort die jährlichen Kabarettabende des Heimatvereins statt; der nächste steht für 23. März an. Die ursprünglich (drei Mal) ebenfalls vom Heimatverein Rorup veranstalteten Abende mit den „Bullemännern“, die 2000 erstmals in Rorup waren, laufen inzwischen unter Ägide von rorup.net.

Seit Jahren gibt’s von Mai bis Oktober Fahrradtouren – jeweils am ersten und dritten Mittwoch im Monat. Zudem veranstaltet der Verein seit zehn Jahren auch Wochenend-Fahrradfahrten. Seit einigen Jahren agiert die Theatergruppe Rorup unterm Dach des Heimatvereins, der auch zu Doppelkopfturnieren einlädt. Zu Klönabenden trifft man sich, und zum zehnjährigen Bestehen des Vereins wurde eine gestickte Fahne angeschafft, mit der Vereinsvertreter an Beerdigungen von Vereinsmitgliedern teilnehmen.

 

Über 100 Tonnen Äpfel in

15 Jahren verarbeitet

 

Seit 15 Jahren kommt im Herbst eine mobile Obstpresse auf Initiative des Heimatvereins nach Rorup. „Über 100 Tonnen Äpfel haben wir dabei insgesamt gepresst“, so Richard Brügging, „eine Sache der Nachhaltigkeit.“ Involviert sind dann auch Kindergarten- und Grundschulkinder. Die waren auch von der Partie bei Kartoffelpflanzaktionen des Vereins, der ein Jahr lang auch Plattdeutsch-AGs in der Grundschule betreute.

„Es hat sich gelohnt, den Heimatverein zu gründen. Er schafft viele Gelegenheiten zur Zusammenkunft und ist nie in Konkurrenz mit anderen Vereinen in Rorup getreten“, zieht Richard Brügging als Fazit, „und was wir angepackt haben, hat geklappt. Ich bin so stolz darauf, dass wir den Rorupern so viel bieten können, das sie sonst nicht hätten“, so Richard Brügging.

Auch der Jubiläumstag zum 25-jährigen Heimatvereinsbestehen am Sonntag, 7. Juli, wird besonders. Ein buntes Programm erwartet dann die Besucherinnen und Besucher.

 

Ulrich Artmann (Geschäftsführer), Stephani Wortmann (Schriftführerin), Franka Hessel (Beisitzerin) und Vorsitzender Bernhard Krümpel (vorne von links) sowie (hinten von links) Michael Wermeling (stellvertretender Vorsitzender), Ludger Wulf (Kassierer), Günter Hörsting (Beisitzer) und Erwin Tekath (Beisitzer) bilden den Vorstand des Heimatvereins Rorup im Jubiläumsjahr 2019.

Quelle:
Streiflichter.jpg