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Donnerstag, 18. August 2016permalink

Narges Hajighazitehrani und Debesai Habte starten mit ihrer Friseur-Ausbildung

Dülmen/Rorup (krk). Am Mittwoch sind Narges Hajighazitehrani und Petra Wittler nach Coesfeld gefahren. Um zu gucken, wo sich die Berufsschule befindet. Bald wird die 22-Jährige hier mindestens einmal die Woche Unterricht bekommen.

Am 1. August startete sie im Friseursalon von Petra Wittler in Rorup ihre einjährige Einstiegsqualifizierung. "Damit hat sie die Möglichkeit, das Jahr zu wiederholen", erläutert die Inhaberin. Die Zeit könne aber auch auf die dreijährige Ausbildung angerechnet werden, je nachdem, wie die 22-Jährige in der Berufsschule klar kommt. Nach nur vier Monaten Deutsch-Kurs sind ihre Sprachkenntnisse schon sehr gut, außerdem lernt sie zusätzlich online weiter.

Seit elf Monaten lebt die junge Iranerin mit ihrer Mutter in Buldern. Durch Kontakte ihrer Integrationshelferin konnte sie zunächst ein dreimonatiges Praktikum bei Arianes Haarstudio machen. "Ariane ist eine Freundin von mir, bildet aber nicht aus", erläutert Wittler. Nach zweiwöchigem Probearbeiten entschloss sich die Roruperin, mit Narges Hajighazitehrani ihre erste Auszubildende überhaupt einzustellen. "Mehr Motivation geht nicht", freut sich Wittler über die Einstellung ihres Azubis. "Sie wird von den Kunden gelobt, wie nett sie ist." Zudem hat die 22-Jährige bereits Erfahrung. Ihre Mutter hatte im Iran einen Friseursalon - allerdings nur für Frauen. "Neulich hat Narges zu mir gesagt: Das war das erste Mal, dass ich einem Mann die Haare gewaschen habe", berichtet Petra Wittler. Sie lobt zudem die Hilfe von der Agentur für Arbeit. "Die ganzen Behördensachen waren total unspektakulär."

Anders als Narges Hajighazitehrani hat Debesai Habte die Einstiegsqualifizierung bereits hinter sich. Seit Dezember 2015 arbeitet der 28-jährige Eritreer im Salon von Peter und Ingrid Boetel, mittlerweile ist er gemeinsam mit Milena Timmer offiziell Auszubildender im Betrieb. Auch er brachte aus seinem Heimatland bereits Erfahrung mit - wobei er dort wiederum nur Männern die Haare geschnitten hatte. Der junge Mann ist mittlerweile offiziell als Flüchtling anerkannt. Lebte er zu Beginn seiner Einstiegsqualifizierung mit anderen Männern in einer Unterkunft, hat er nun eine eigene Wohnung gefunden. Waschen, Fönen, manchmal Färben, zählt Debesai Habte seine Aufgaben auf. Er freut sich bereits darauf, bald auch schneiden zu dürfen, ebenso wie auf den Unterricht an der Berufsschule. Die hat er bereits während der Einstiegsqualifizierung besucht. Das sei jedoch noch sehr schwer gewesen, dem Unterricht zu folgen, berichtet der 28-Jährige, weil seine Deutsch-Kenntnisse noch nicht so gut waren. Die haben sich mittlerweile deutlich verbessert. Möglichst in Deutsch versucht er, sich mit Kollegen und Kunden zu unterhalten. "Nur wenn es nicht mehr weitergeht, nutzen wir Englisch", sagt Peter Boetel, der sehr zufrieden mit seinem Azubi ist.

 

Quelle:
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